Anklage: Krankenhaus-Angestellter wollte vor Suizidversuch einen Arzt töten

Es ist eine massive wie vom Sachverhalt her auch tragische Anklageschrift, die die Staatsanwaltschaft nun gegen einen inzwischen ehemaligen Angestellten des Salzburger Landeskrankenhauses (LKH) beim Landesgericht einbrachte: Demnach soll der Mann am 26. November 2021 versucht haben, einen Arzt des LKH mit einem Messer zu töten, wobei er dem Mediziner damals auf dem Parkdeck des LKH mit Messern aufgelauert habe.

Es sei, so der Vorwurf in der noch nicht rechtswirksamen Anklage, nur deshalb beim versuchten Mord geblieben, weil statt des Arztes die bereits alarmierte Polizei am Parkdeck erschienen war.

Ungeachtet des massiven Vorwurfs tragisch: Als er auf dem Parkdeck die Polizisten sah, stieg der bewaffnet in seinem Auto wartende Angeklagte aus und, so heißt es in der Anklage, "sprang ohne zu zögern vom Parkdeck 12,6 Meter in die Tiefe". Der nun Angeklagte (Verteidiger: RA Christoph Mandl) überlebte schwerst verletzt; auch knapp ein Jahr nach dem - inkriminierten - Mordversuch sowie dem anschließenden Suizidversuch leidet der Ex-LKH-Angestellte noch erheblich an seinen damals erlittenen Verletzungen.

Ehefrau des Angeklagten hatte Verhältnis mit Arzt

Das Motiv für die dem Angeklagten angelastete Tat gründet darin, dass der besagte Arzt schon zwei Jahre lang ein außereheliches Verhältnis mit der Ehefrau des Angestellten hatte. Vier Tage vor dem Tattag erfuhr der Mann davon. Belastet wird der im Vorverfahren nicht geständige Angeklagte unter anderem durch die Tatsache, dass er seiner Tante am Vormittag des Tattages eine Metallkassette übergab - mit der Anweisung, sie erst im Fall seines Todes zu öffnen. Die Tante öffnete die Kassette jedoch schon kurz darauf und fand darin einen Abschiedsbrief des Angeklagten, in dem er ankündigte, den Arzt zu töten.

Zudem, so die Anklage, stehe fest, dass sich der Ex-Angestellte "eingehend über den Liebhaber seiner Frau informiert hatte" und sich mit einem Küchenmesser und drei Wurfmessern im LKH-Parkhaus auf die Lauer gelegt habe, um den Arzt nach dem Dienst abzupassen.

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